Starten mit dem Clicker-Training
Kostenloser Online-Clicker-Trainingskurs Teil 1
Mit Clickertraining anfangen? Clickertraining wird hier Schritt für Schritt erklärt
Dieser kostenlose Online-Clicker-Trainingskurs ist für Anfänger, der seinem Hund / Welpen etwas beibringen möchte, aber auch für (weit) fortgeschrittene Hundetrainer und auch Trainer, die den Clicker bereits verwenden. Auch wenn du schon länger mit einem Clicker arbeitest, ist es sinnvoll, diesen Online-Clicker-Trainingskurs zu absolvieren, um in Zukunft das Beste aus deinem Clicker-Training herauszuholen.
Du möchtest mit dem Clickertraining starten? Gute Idee! Wenn du das Clicker-Training richtig bei deinem Hund anwendest, wirst du das gewünschte Verhalten deines Hundes viel schneller sehen. Und du kannst das Clicker-Training bei allen Hunden anwenden. Nicht nur bei Welpen, sondern auch bei älteren oder sehr alten Hunden. Clickertraining kann von jedem erlernt werden und funktioniert mit jedem Hund. Vorausgesetzt natürlich, du führst den Clicker richtig ein und benutzt ihn korrekt.
Und genau das ist das Problem: Der Clicker wird sehr selten richtig eingeführt, weil der wichtigste Schritt übersprungen wird. Es ist wirklich wie beim Streichen. Wer die Vorarbeiten (Schleifen, Spachteln etc.) nicht richtig ausgeführt hat, wird nie ein gutes Ergebnis erzielen! Leider wollen die Leute einfach zu schnell mit der Verwendung des Clickers beginnen.
Warum verwenden wir einen Clicker? Mit einem Klicker kannst du genau timen, wann dein Hund das gewünschte Verhalten zeigt. Nichts funktioniert dabei besser als ein Clicker. Ich habe viele Hunde mit Clicker, ohne Clicker und mit Clicker-Wort trainiert, aber die absolute Nummer 1 ist die Clicker-Methode. Wenn dein Hund den Clicker gut begriffen hat, wird der Lernprozess durch das genaue Timing viel schneller.
Wir sagen nicht, dass man ohne Clicker keinen Hund trainieren könnte. Das geht natürlich, aber mit Clicker geht alles ein bisschen schneller und präziser als ohne.
Clickertraining funktioniert jedoch nur bei Hunden, die gut gelernt haben, was der Click bedeutet und in den meisten Hundeschulen wird dem leider zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn du in einer Hundeschule ein Clickertraining absolvierst und diese in den ersten 2 Lektionen mit einem Clicker beginnen, rate ich zu einer anderen Hundeschule. Denn dann hat der Ausbilder in dieser Hundeschule offensichtlich nicht verstanden, wie man einen Clicker einführt.
Benötigte Ausrüstung Clicker-Training
- Ring Clicker
- Gesunde Belohnung für den Hund
- Leckerlie Tasche Hundetraining
- Anti-Slip Hundeleine
- Halskette Hund (verpflichtet bei der IPO / VZH Prüfung, aber NICHT auf dem Würgestand!)
Starten mit dem Clicker-Training
Wenn du mit dem Clickertraining beginnen möchtest, mußt du zunächst eine gute Belohnung finden, die du deinem Hund nach dem Klick geben kannst. Viele Leute, die mit Clickertraining beginnen, überspringen diesen wichtigen Schritt. Dadurch wird deinem Hund der Clicker nicht richtig vorgestellt und du wirst schnell denken "Clickertraining funktioniert nicht". Die beste Belohnung für diejenigen, die dem Hund den Clicker noch nicht vorgestellt haben, ist eine Futterbelohnung. Jetzt gibt es Leute, die sagen sofort „mein Hund arbeitet nicht für Futter“ oder „mein Hund arbeitet lieber für den Ball“. Und das ist sehr schön! Allerdings vorerst nicht. Wir wollen jetzt die volle Kontrolle und Aufmerksamkeit vom Hund und das geht für jeden Hund am besten mit Futter. Also auch bei Hunden die nicht gerne fressen.
Schließlich möchte jeder Hund für sein Futter arbeiten, wenn man das richtig beigebracht hat. Das ist bei einem Welpen möglich und genauso bei älteren Hunden. Da gibt es keinen Unterschied! Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Clickertraining sollte also sein, den Hund wirklich zu begeistern für sein eigenes Futter, falls es das nicht schon ist. Also keine Käse-, Wurst- oder Belohnungsleckerchen, sondern nur das normale Hundefutter.
Bevor wir mit dem Clickertraining beginnen, müssen wir dem Hund erst einmal beibringen, dass man von nun an für das Futter „arbeiten“ muss. Das klingt intensiv, ist aber großartig.
Und keine Sorge, wir werden das Futter nicht lange als Bestechung nutzen, was man in traditionellen Hundeschulen wohl oft sieht. Wir benutzen das Futter möglichst kurz und schalten lieber so schnell wie möglich auf eine andere Belohnung um, wie zum Beispiel einen Ball oder Frisbee.
Clickertraining Schritt für Schritt - Teil 1: Den Hund aus der Hand füttern
Ab sofort fütterst du deinen Hund nur noch von Hand. Du kannst den Futternapf also entsorgen und brauchst ihn nicht mehr, bis dein Hund den Clicker gut versteht, das Trainingsziel erreicht ist oder du beispielsweise auf eine Belohnung mit dem Ball oder einem anderen Spielzeug umsteigst. Der Grund, warum wir es vorziehen, zuerst mit Futter zu trainieren, ist, dass du mit dem Futter viel mehr Kontrolle hast als mit dem Ball oder einem Spielzeug.
Ich gehe davon aus, dass du den Hund zweimal täglich fütterst (Welpen manchmal dreimal täglich). Wir starten daher morgens mit seiner ersten Portion Futter. Dieses Futter steckst du in deine Tasche oder in einen Belohnungsbeutel und setzt dich auf einen Stuhl oder stellst dich vor den Hund. Dann gibst du dem Hund etwas Futter aus der Hand. Der Hund muss das Futter also tatsächlich aus der Hand und nicht vom Boden fressen. Achte auch darauf, dass versehentlich herunterfallende Brocken nicht vom Boden gefressen werden! Damit soll verhindert werden, dass der Hund später (während der Übungen) nur auf dem Boden nach Futter sucht.
Du gibst keine Befehle und verwendest den Clicker noch nicht. Der Hund muss nichts tun, außer das Futter aus der Hand zu fressen. Wenn das Futter auf ist, ist auch das Training beendet und du wiederholen dasselbe mit der nächsten Portion Futter. Achte darauf, dass du mit deinem Hund 5 bis maximal 10 Minuten trainierst. Die Einführung des hier beschriebenen Fütterungstrainings sollte daher nicht länger als 10 Minuten dauern. Bei Welpen vorzugsweise nicht länger als 5 Minuten am Stück.
Wenn du einen Hund hast, der Schwierigkeiten beim Fressen hat, ist dies auch eine ausgezeichnete Übung, um dies sofort zu beheben. Wenn dein Hund das Futter nicht aus der Hand fressen möchte, hat er Pech und bekommt in diesem Moment nichts. Du stoppst das Futtertraining und ignorierst den Hund. Das ist wichtig, denn der Hund muss verstehen, dass die schönen Dinge aufhören und er ignoriert wird, wenn er nicht tut, was wir erwarten. Dein Hund wird sich beim nächsten Mal mehr Mühe geben.
Wir bestrafen keinen Hund! Wir stoppen einfach das Training und alle anderen lustigen Aktivitäten und ignorieren den Hund. Das funktioniert viel besser, als einen Hund zu bestrafen.
Du mußt natürlich ehrlich sein und deinem Hund die Chance geben, sein Futter zu verdienen. Wenn dein Hund morgens nicht aus der Hand fressen möchte, MUßT du ihm am Abend noch einmal die Gelegenheit dazu geben. Und wenn du tagsüber noch mal Zeit hast, versuch du es Mittags noch einmal.
Klappt es wirklich nicht deinen Hund aus der Hand zu füttern? Dann besteht die Lösung darin, ein Hungergefühl hervorzurufen. Du kannst ein Hungergefühl leicht auslösen. Gebe deinem Hund zuerst für ein paar Tage mehr Futter (nach und nach aufbauen). enn du mit deinem Hund trainieren möchtest, lasse ihm 1 oder 2 Portionen vorher ausfallen. Wetten das dein Hund jetzt hungrig sein wird und es ihm dennoch an nichts fehlt?!
Für die Hunde, die das Futter wirklich wollen, müssen wir sicherstellen, dass sie nicht gegen uns anspringen. Der Hund braucht anfangs nichts tun, um das Futter zu bekommen, aber Anspringen, Bellen oder andere Verhaltensweisen, die wir nicht wollen, sollten auch nicht bestätigt werden. Du gibst das Futter also nur, wenn der Hund ein normales Verhalten zeigt, das nicht als unerwünscht empfunden wird.
Wenn du dich mit dem Futter hinsetzt oder stehst und merkst, dass der Hund versteht, was auf ihn zukommt, ist für den Hund klar, dass er nun von Hand gefüttert wird und wir mit dem eigentlichen Clickertraining fortfahren können.
Clickertraining Schritt für Schritt - Teil 2: Die Einführung des Clicker's
“Verwende keinen Clicker mit Lautstärkeregler. Die Absicht eines Clickers ist, dass er immer gleich klingt”.
Möchtest du direkt einen guten Clicker kaufen? Dann lies den Clickertest “ Welcher Clicker ist der beste” oder direkt zu Clicker kaufen.
Verwende auch niemals zuerst ein Klickerwort wie „Yes“ oder „Sehr gut“. Dies ist für den Hund nicht ersichtlich. Du verwendest entweder einen Clicker oder ein Clicker-Wort und nicht beides (auch nicht am Anfang, wenn du noch keinen Clicker hast). Es ist vorzuziehen, einen Clicker zu verwenden, wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit der Hundeerziehung hast.
Erst wenn dein Hund das Futtertraining gut beherrscht, können wir den Clicker einführen. Die Einführung ist eigentlich ganz einfach. Dein Hund muss immer noch nichts tun! Du klickst und gibst dem Hund eine kleine Handvoll Futter. Dies wiederholst du, bis die Portion Futter vollständig aufgebraucht ist.
Es ist wichtig, nicht in dem Momente zu klicken, in denen der Hund unerwünschtes Verhalten wie Aufspringen, Bellen usw. zeigt.
Viele Hundetrainer sagen, dass man noch kein Futter in die Hand nehmen sollte. Erst clicken und dann erst das Futter nehmen um es zu geben,.. so wird es den Kursteilnehmern beigebracht. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt absolut falsch! Wenn du den Clicker einführst, fütterst du deinen Hund so schnell wie möglich nach dem Click. Dies funktioniert nur, wenn du das Futter bereits in der Hand hast. Dabei spielt es keine Rolle, dass der Hund bereits vor dem Klick auf deine Hand mit Futter schaut. Das ist das was ich will! Erst wenn ich direkt nach dem Klick Futter gebe, wird der Hund schnell erkennen, was der Klick bedeutet. Wenn ich das Futter schon in der Hand habe muss ich nach dem Klick nur noch meine Hand öffnen und das funktioniert super.
Zu einem späteren Zeitpunkt muss man zwar erst klicken und erst dann das Futter (oder eine andere Belohnung) nehmen und geben, aber dann muss dein Hund erst wirklich verstehen, was das Klicken bedeutet.
Nach einem Klick gibst du immer eine Belohnung! Selbst wenn du versehentlich falsch geklickt hast, gibst du das Futter trotzdem! Das ist im Lernprozess sehr wichtig. Der Hund muss lernen, dass es nach einem Klick IMMER eine Belohnung gibt.
Wenn du dies einige Tage morgens und abends oder bei Welpen dreimal täglich gemacht hast, wirst du feststellen, dass der Hund deutlich auf das Klickgeräusch reagiert (begeistert sein wird). Denn der Klick bedeutet immer eine Belohnung und die Belohnung ist wirklich eine Belohnung, da du das Futtertraining richtig eingeführt hast.
Es gibt Menschen, denen es schwer fällt, mit einem Clicker zu trainieren. Ich empfehle diese Menschen einenRing Clicker an zu schaffen. Ich benutze den selber seit Jahren und es gefällt mir sehr gut. Ein Ring-Clicker ist eine Art Ring, den du an deinem Finger trägst.
Clickertraining Schritt für Schritt - Teil 3: Begreift der Hund den Clicker?
Wenn dein Hund bei jedem Klick sichtlich begeistert reagiert, ist es an der Zeit, dass er erst einmal etwas dafür tun muss! Aber bevor wir das tun, möchte ich zu 100% sicher sein, dass der Hund den Clicker wirklich versteht. Unterschätze diesen Teil nicht. Ich habe Schulungen an Hundetrainer gegeben, die den Clicker bei ihrem eigenen Hund nicht richtig eingeführt hatten. Die Hunde hatten wirklich keine Ahnung, was das Klicken bedeutete.
Um zu testen, ob das Futtertraining richtig eingeführt wurde und dein Hund wirklich versteht, dass ein Klick immer eine Belohnung bedeutet und ob die Belohnung gut genug ist, um alles dafür aufzugeben, machen wir folgendes: Klicke, wenn dein Hund in seinem Korb schläft. Springt er sofort auf, um seine Belohnung zu erhalten? Herzlichen Glückwunsch, die Einführung war erfolgreich.
Du kannst es auch einmal beim Spaziergang machen, wenn dein Hund mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist, zum Beispiel wenn er etwas schnüffelt. Klicke und sieh, ob dein Hund sofort auf das Klicken reagiert.
Aber pass auf! Ein Clicker ist kein Köder oder Fernbedienung und du solltest ihn niemals dafür verwenden. Du kannst dies also nur tun, um zu sehen, ob dein Hund den Clicker versteht.
Ich habe gesehen, wie Leute den Clicker falsch benutzt haben, um zum Beispiel einen Hund am Bellen zu hindern. Nach dem Klick kam der Hund zum Besitzer um seine Belohnung zu erhalten. Du hast ihm also beigebracht, dass Bellen eine Belohnung bringt……
Wenn du das oben aufgeführte gut verstanden und ausgeführt hast und dein Hund offensichtlich sehr enthusiastisch auf den Clicker reagiert, kannst du fortfahren mit Clicker-Trainingskurs Teil 2.
Zusammenfassung Online-Clicker-Trainingskurs Teil 1
- Clickertraining funktioniert bei jedem Hund (vom Welpen bis zum alten Hund und bei allen Rassen)
- Starte erst ohne Clicker und gib deinem Hund sein ganzes Futter aus der Hand
- Arbeite nicht mit Wurst, Käse oder anderen Belohnungen
- Erst wenn dein Hund gerne das ganze Futter aus deiner Hand frisst gehst du zum nächsten Schritt
- Du gibst kein einziges Kommando und dein Hund muss noch nichts machen
- Verwende niemals einen Klicker mit einstellbarem Ton
- Nimm das Futter ruhig in die Hand, damit du es DIREKT nach dem Klick geben kannst
- Teste, ob der Hund den Clicker versteht und gehe erst dann zum nächsten Schritt über

















